Kostüme: Katharina Becklas Bühnenbild: Tina Mamczur
(Fotos: Justus Wenke. Videostills: Tina Mamczur)
Klassenverhältnisse bestimmen unsere Körper, unseren Geschmack, unser Geschlecht und unsere Beziehung zu anderen. Klassenverhältnisse trennen und verbinden. Mit oder ohne Klassenbewusstsein. In der szenischen Feldanalyse Die feinen Unterschiede repräsentieren Performer:innen und Publikum diese unsichtbaren Grenzen mit den Mitteln des Theaters. Solche „feinen Unterschiede” erzählen von unseren kulturellen sowie sozialen Kapitalien und bilden den Nährstoff unserer gesellschaftlichen Urteilskraft. Ausgehend von den in Didier Eribons Autobiografie „Die Rückkehr nach Reims” verhandelten Perspektiven auf Klasse und Biografie, hat die gruppe tag ihr Ensemble erweitert. Mit Gästen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen werden mit Blick auf Wohnen, Rente, Erbe, Herkunft, Arbeitskampf und soziale Mobilität im gemeinsamen Spiel Klassen, Schichten und Milieus neu gemischt. Inspiriert durch Pierre Bourdieus Feldstudien, sortieren wir uns gemäß den eigenen Präferenzen und fragen: Bist du jemals Mittelschicht gewesen?